Das berühmte Sommerloch hat auch für Redakteure einer Waffenfachzeitschrift
so seine Tücken. Nicht, daß uns in dieser Zeit der Stoff für
Artikel ausgehen würde, nein, vielmehr sind die Waffen oder wichtige
Informationen für unsere Tests nur unter erschwerten Bedingungen ranzuschaffen.
Dieser oder jener Hersteller hat gerade Betriebsferien oder zuverläsige
Informanten aus der technischen Abteilung befinden sich im Urlaub, undsoweiter,
undsoweiter.
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Das Gleiche gilt für Peters Stahl, ein Unternehmen, das serienmäßige
Matchpistolen mit Wechselsystemen als Erster in Deutschland bereits in
den 70er Jahren populär gemacht hat. Da auch diese Firma Betriebsferien
feierte, war leider keine aktuelle Peters Stahl-Pistole verfügbar.
Doch da der Hersteller aus genannten Gründen auf keinen Fall in diesem
Test fehlen sollte, griffen wir auf eine altbetagte Peters Stahl aus dem
Jahre 1987 aus eigenen Beständen für diesen Test zurück.
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von Waffenfehlern oder Funktionsstörungen auf der Range verschont
zu bleiben. Schließlich wird die Frage der Testmunition-Auswahl diskutiert
und die entsprechenden Handlaborierungen in rauhen Mengen an der Wiederladebank
hergestellt.
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Einzelpreise
Basis- / Wechselsystem |
Komplettpreis |
Les Baer Premier II Stretch |
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Heckler & Koch USP Elite |
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K. Sport Competition 2000 |
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Pardini PC |
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Peters Stahl Multikaliber |
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SIG Sauer P 220 Sport |
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Strayer Voigt/Infinity Firearms |
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Alle sieben Pistolen dieses Vergleichstests basieren auf dem immergrünen
Browning- beziehungsweise modifiziertem Browning-Petter-System. Bei drei
Pistolen in Gestalt der Les Baer Premier II Stretch, der K-Sport Competition
2000 und der Infinity Firearms triftt man auf das ursprüngliche Konzept,
das John Moses um die 1900er-Jahrhundertwende bereits ersann. Somit verriegelt
bei diesen Waffen also der abkippende, über ein Kettenglied gesteuerte
Lauf mit zwei Warzen in korrespondierenden Verschlußnuten. Bei den
vier anderen Testkandidaten von Heckler & Koch, Pardini, Peters Stahl
und SIG Sauer verriegelt das als Riegelblock ausgestaltete Patronenlagerteil
des Laufes im Verschlußfenster und die Steuerung der abkippenden
Läufe erfolgt über offene Steuerkulissen.
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für einreihige Magazine ins Rennen, die anderen
bauen auf Leichtmetall- (Pardini), Stahl/Kunststoff- (K-Sport,
Infinity) oder reinen Kunststoff-Griffstücken (Heckler & Koch)
für doppelreihige Magazine auf. Hieraus erklärt sich die unterschiedliche
Magazinkapazität in den beiden Kalibern .45 ACP und 9 mm Luger, die
im Präzisionsschießen mit typischen Fünf-Schuß-Serien
eine untergeordnete Rolle spielt, in IPSC/Action-Disziplinen aber durchaus
von entscheidender Bedeutung sein kann.
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als Sportpistolen mit Wechselsystemen verfügten
mit Ausnahme der P 220 Sport mit Entspannhebel über im Griffstück
gelagerte, beidseitig ausgelegte Drehhebelsicherungen nach Colt Government
of 1911-A1-Bauart. Diese manuellen Sicherungen sind im sportlichen Bereich
vollkommen praxistauglich und lassen sich sowohl mit der rechten als auch
mit der linken Hand bequem und sicher bedienen.
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Bei der Auswahl der Munition für den Test wurde wie immer auf ein
ausgewogenes Verhältnis zwischen Fabrik- und handgeladener Munition
mit sporttauglichen Laborierungen gelegt. Im Kaliber 9 mm Luger fiel unsere
Wahl bei der Fabrikpatrone auf dei 95 Grains Teilmantelpatrone von Magtech,
die bei einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis schon aus vielen
unterschiedlichen Waffen ihr gutes Präzisionspotential bewiesen hat.
Der Impuls des leichten und schnellen Projektils am unteren Spektrum der
9 mm Luger-Geschosse scheint sich positiv auf die Präzision auszuwirken.
Die zweite 9 mm Fabrikpatrone, die Subsonic-Match-Laborierung mit 147 Grains
Vollmantel-Kegelstumpfgeschoß von Winchester, bewegt sich am oberen
Ende der 9 mm Luger-Gewichtspalette, bringt aber neben angenehmem Schußknall
und Rückstoßverhalten auch immer wieder Top-Ergebnisse aus Sport-
und Dienstwaffen. Als typische Sportpatronen fiel unsere Wahl auf eine
Handlaborierung mit Gießbleibgeschoß von WM Bullets und auf
eine mit dem immer beliebter werdenen kupfer- und kunststoffbeschichteten
High Speed-Geschossen von Haendler & Natermann. Da besonders im Kaliber
9 mm Luger bei Bleigeschossen der Diameter entscheidend ist, haben wir
die 135 Grains-Laborierung immer mit den beiden in Frage kommenden Durchmessern
.356" und .357" getestet und das Bessere der beiden Resultate mit dem jeweiligen
Diameter in der Schußleistungstabelle angegeben.
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Hülse reagiert. Für die Laborierung mit dem neuen 127 Grains
High Speed 9 mm-Matchgeschoß von Haendler & Natermann griffen
wir auf das relativ neue zweibasige Blättchenpulver Titegroup von
Hodgdon zurück, das auch schon bei stark reduzierten Laborierungen
einen stabilen Abbrand gewährleistet. Diese Eigenschaft kommt besonders
den High-Speed-Geschossen entgegen, die mit ihrer laufschonenden und rauchfreien
Kunststoff-Beschichtung einen deutlich reduzierteren Ausziehwiderstand
haben als Blei- oder Mantelprojektile.
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auf die brandneue WM-Bullets-Fabrikpatrone mit Silvermoly-beschichtetem
200 Grains Semiwadcutter im klassischen Hensley & Gibbs # 68-Design
zurück. Je eine Hand- und Fabriklaborierung mit 185 Grains Vollmantel-Semiwadcutter
von Hornady beziehungsweise Federal rundeten die Auswahl der Testmunition
ab.
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Nullspiel: Die Les Baer Premier II Stretch, ein hochwertiger 1911er-Klassiker mit verbürgter Schußleistung, schoß in .45 ACP die gewohnten 20 mm-Traumgruppen, konnte in 9 mm Luger aufgrund der Minimalpassungen und der fehlenden Einlaufzeit nicht glänzen. (Foto: Uli Grohs) |
Les Baer-Pistolen sind wohl "die" serienmäßig gefertigten,
hochwertigen Großkaliber-Matchpistolen nach 1911-Bauart mit der erwiesenermaßen
besten und vor allem konstantesten Schußleistung. Serienwaffen anderer
Hersteller können nur im Einzelfall mit einer derart exzellenten Präzision
aufwarten. Nur wenige US-Serienhersteller wie beispielsweise Strayer Voigt-Infinity
Firearms aus Texas, der auch einreihige, klassische 1911er produziert (siehe
caliber 5/2000), können Les Baer hinsichtlich Verarbeitung und Schußleistung
das Wasser reichen.
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eine entsprechende Ausfräsung aufweisen muß, die wiederum die
Verwendung von rampenlosen Läufen unmöglich macht.
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erreichen und waren von der Konstanz in Verarbeitung und Schußleistung beeindruckt. Diesmal verhinderten aber die zu engen Passungen (ja, so etwas gibt es!) des 9 mm-Wechselsystems diese absolute Top-Präzision in der Startphase. Das System war dermaßen toleranzarm gearbeitet, daß in der ersten Einlaufphase mit rund 200 Schuß der gleichmäßige, mechanische Funktionsablauf im Verriegelungs- und Entriegelungsvorgang noch nicht gewährleistet war. Diese im Fachslang als "Resetting" bezeichnete, konstante mechanische Zusammenspiel zwischen den Hauptbestandteilen wird sich erfahrungsgemäß erst nach einer längeren Einlaufphase von rund 1.000 Schuß nahezu automatisch einstellen - nur, soviel Zeit stand uns für diesen Test dann doch nicht zur Verfügung. Das diese Les Baer-Pistole schießen kann, beweist sie im Kaliber .45 ACP mit typischen Traumresultaten von 18 oder 25 mm, war ihr den ersten Platz in der durchschnittlichen Schußleistung einbrachte. Auch das 9 mm-System bleibt mit 45 mm unter der magischen 50 mm-Grenze, doch sicherlich hätte die Baer nach längerer Einlaufphase noch besser abgeschnitten. |
Hersteller | Les Baer |
Modell | Premier II Stretch |
Finish | brüniert |
Magazinkapazität | 9 mm Luger: 9 / .45 ACP: 7 |
Verschluß | Stahl |
Griffstück | Stahl |
Lauf: Länge, -Hersteller, -Profil, -Drall | 6", Kart, 6 Züge und Felder, Rechtsdrall |
Korn | 3,0 mm Rampenkorn, schwarz, quergeriffelt |
Kimme, Kimmenauschnitt | Bo-Mar Mikrometervisier, 2,6 mm |
Visierlinie | 199 mm |
Abzuggewicht | 1134 Gramm |
Abmessungen (HxBxL) | 140 x 38 x 240 mm |
Gesamtgewicht mit leerem Magazin (9 mm) | 1248 Gramm |
Sicherungen | doppelseitige Drehhebelsicherung am Griffstück |
Extras | Triggerstop |
Extras | Spannrillen vorn |
beste Präzision 9 mm / .45 ACP / Kombination | 45 mm / 18 mm / 63 mm |
Präzision zum Sparpreis: Die grundsolide und sauber verarbeitete Heckler & Koch USP Elite überzeugte in .45 ACP durch drei 30 mm-Gruppen, ist dabei aber die preiswerteste Waffe im gesamten Testfeld. (Foto: Uli Grohs) |
Bei der langen Sportversion der USP-Baureihe macht sich die toleranzarme Serienfertigung des bekannten Behördenwaffenspezialisten aus Oberndorf am Neckar positiv bemerkbar. Wechselsysteme für .45 ACP-Grundwaffen kann man ohne jegliche Nachpaßarbeiten verwenden. Hierbei kommt man als Anwender nicht nur in den Genuß, zwischen den Kalibern .40 S&W und 9 mm Luger zu wählen, sondern darüber hinaus kann man auch den kurzbauenden USP-Standardverschluß, das Expert-Oberteil mit 5"-Lauf |
und verstellbarer Visierung oder das reinrassige 6"-Sport-System der Elite-Serie
auf den .45er-Basis-Rahmen montieren. Die 9 mm Luger-Magazine sind im Gegensatz
zu den .45er-Tanks nicht aus Blech, sondern aus dem durchsichtigen Makralon-Kunststoff
gefertigt und dem größeren Magazinschacht der .45er-Grundwaffe
angepaßt.
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bescherten ihr einen zweiten Platz nach Les Baer hinsichtlich der durchschnittlichen Schußleistung im Kaliber .45 ACP. Im Kaliber 9 mm Luger, das hinsichtlich der machbaren Schußleistung ohnehin problematischer ist als die gutmütige .45 ACP, blieb die Elite nur mit der Handlaborierung mit 3,6 Grains Vihtavouri N 330 und dem 135 Grains Mintert-Geschoß unter der 50 mm-Grenze. |
Hersteller | Heckler & Koch |
Modell | USP Elite |
Finish | QPQ |
Magazinkapazität | 9 mm Luger: 18 / .45 ACP: 12 |
Verschluß | Stahl |
Griffstück | Polymer |
Lauf: Länge, -Hersteller, -Profil, -Drall | 6", H&K, 12 Flächen Polygon, Rechtsdrall |
Korn | 3,5 mm Scheibenkorn, schwarz, glatt |
Kimme, Kimmenauschnitt | LPA-SPR-Mikrometer, 2,9 mm |
Visierlinie | 212 mm |
Abzuggewicht | SA:1770 Gramm / DA:5800 Gramm |
Abmessungen (HxBxL) | 149 x 45 x 244 mm |
Gesamtgewicht mit leerem Magazin (9 mm) | 944 Gramm |
Sicherungen | doppelseitige Drehhebelsicherung am Griffstück |
Sicherungen | automatische Zündstiftsicherung |
Extras | Triggerstop |
Extras | doppelseitiger Magazinauslöser |
beste Präzision 9 mm / .45 ACP / Kombination | 46 mm / 31 mm / 77 mm |
Spanische Sportlerin: Im Auftrag von Kettner wird diese K-Sport Competition 2000 bei der spanischen Firma SPS gefertigt. Die Waffe in der gehobenen Mittelpreisklasse überzeugt durch die parxisnahe Vollausstattung und eine solide Schußleistung (Kombinationswertung Platz 4). (Foto: Uli Grohs) |
Die K-Sport Competition 2000 stammt aus der hauseigenen Matchwaffen-Baureihe
des renommierten Unternehmens Eduard Kettner aus Köln und ist das
jüngste Mitglied unter den Testwaffen.
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komplett ausgestattete Scheibenwaffe, die von vorneherein schon auf die Wechselmöglichkeit ausgelegt war. So ist die Grundwaffe bereits mit 9 mm Austosser ausgeführt, so daß zum Kaliberwechsel nur das Magazin und der komplette Verschluß mit Federführungsstange und Feder getauscht werden muß, was schnell und simpel zu bewerkstelligen ist. Die Waffe mit im Mündungsbereich schwerem Bull Barrel-Lauf überzeugt hinsichtlich der gelungenen Komplettausstattung und den praxisnahen Gestaltungsmerkmalen im Detail. So sind die vorderen Greifrillen (Fachslang: serrations) nicht nur ästethisch gelungen, sondern auch sehr griffig und das sauber eingesetzte, schön niedrig |
bauende Target-Korn zeugt ebenfalls von Liebe zum Detail.
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Hersteller | Kettner (SPS) |
Modell | k-Sport Competition 2000 |
Finish | Stainless |
Magazinkapazität | 9 mm Luger: 18 / .45 ACP: 15 |
Verschluß | Stahl |
Griffstück | Stahl/Polymer |
Lauf: Länge, -Hersteller, -Profil, -Drall | 6", SPS, 6 Züge und Felder, Rechtsdrall |
Korn | 3,3 mm Rampenkorn, schwarz, quergerillt |
Kimme, Kimmenauschnitt | Bo-Mar Mikrometervisier, 3,0 mm |
Visierlinie | 119 mm |
Abzuggewicht | SA:1380 Gramm |
Abmessungen (HxBxL) | 152 x 38 x 243 mm |
Gesamtgewicht mit leerem Magazin (9 mm) | 1194 Gramm |
Sicherungen | doppelseitige Drehhebelsicherung am Griffstück |
Extras | Triggerstop |
Extras | integrierter Magazintrichter am Kunststoffgriffstück |
beste Präzision 9 mm / .45 ACP / Kombination | 36 mm / 38 mm / 74 mm |
Italienische Innovationsfreude: Die Pardini besticht durch die konsequente Sportwaffenkonstruktion, liegt preislich in der Mittelklasse und machte hinsichtlich der durchschnittlichen Schußleistung in der Kombinationswertung einen beachtlichen dritten Platz. (Foto: Uli Grohs) |
Im Gegensatz zu der überwältigenden Mehrzahl der Großkaliber-Sportpistolen,
die auf nostalgischen oder modernen Dienstpistolen à la Colt 1911
oder H&K USP basieren und auf sportliche Belange nachträglich
zugeschnitten wurden, ist die italienische Pardini-Pistole die uns einzig
bekannte Großkaliberpistole, die von der ersten Zeichnung an direkt
als reinrassige Sportwaffe konstruiert wurde.
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gezogen und gegen das Oberteil im anderen Kaliber getauscht werden. Dazu
gehört dann nur noch das passende Magazinund schon geht der Schießspaß
in dem anderen Kaliber weiter.
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Zusammenspiel mit dem darauf abgestimmten Magazin für eine sehr gute
Munitionszuführung sorgt.
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Hersteller | Pardini |
Modell | GT 45 6" (mit 6"-WS 9 mm Luger) |
Finish | brüniert/schwarz eloxiert |
Magazinkapazität | 9 mm Luger: 16 / .45 ACP: 13 |
Verschluß | Stahl |
Griffstück | Aluminium |
Lauf: Länge, -Hersteller, -Profil, -Drall | 6", Kart, 8 Züge und Felder, Linksdrall |
Korn | 3,6 mm Rampenkorn, schwarz |
Kimme, Kimmenauschnitt | Pardini Mikrometer, 2,4 x 4,0 mm |
Visierlinie | 205 mm |
Abzuggewicht | 1315 Gramm (einstellbar) |
Abmessungen (HxBxL) | 138 x 45 x 254 mm |
Gesamtgewicht mit leerem Magazin (9 mm) | 1153 Gramm |
Sicherungen | doppelseitige Drehhebelsicherung am Griffstück |
Extras | doppelseitiger Magazinhalter |
Extras | einstellbarer Abzug |
beste Präzision 9 mm / .45 ACP / Kombination | 29 mm / 30 mm / 59 mm |
Nostalgie: Die Peters Stahl Multikaliber, Baujahr 1987, startete außer Konkurenz. Die Waffe hat 20.000 Schuß auf dem Buckel und dürfte hinsichtlich der Schußleistung nicht die Möglichkeiten einer neuen Serienwaffe repräsentieren. (Foto: Uli Grohs) |
Die berühmte federnde "Doppel- oder Mulltikralle" der Peters Stahl sorgt für den Ausgleich unterschiedlicher Patronenboden-Durchmesser im Stoßbodenbereich bei Verwendung unterschiedlicher Kaliber. (Foto: Uli Grohs) |
Einen Vergleichstest von Großkaliber-Sportpistolen mit Wechselsystemen
ohne eine Peters Stahl Multikaliber-Pistole wäre wie einem Test von
Kompaktklasse-PKW ohne VW Golf. Schließlich waren die Paderborner
Sportwaffen die ersten Scheibenpistolen, die in Serienfertigung für
die Verwendung in verschiedenen Kalibern vorgesehen waren.
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verschiedenen Patronengrößen anpassen kann.
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Wie schon zu Beginn erwähnt, war aus Gründen von Betriebsferien
und trotz einer weitsichtig geplante, vorzeitigen Order keine aktuelle
Peters Stahl-Pistole aufzutreiben, so daß wir für diesen Test
auf eine Pistole Baujahr 87, die rund 20.000 Schuß auf dem Buckel
hatte, zurückgreifen mußten. Daher sind die Resultate dieser
Waffe mit etwas Vorsicht zu genießen. Doch ein 32 mm-Bestschußbild
in 9 mm Luger und ein 48 mm-Topresultat in .45 ACP zeugen davon, daß
eine Peters Stahl auch noch nach weit über zehn Jahren und regelmäßigem
Einsatz gut schießen kann.
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Hersteller | Peters Stahl |
Modell | Multikaliber (Baujahr 1987, 20.000 Schuß) |
Finish | brüniert, Stainless |
Magazinkapazität | 9 mm Luger: 9 / .45 ACP: 7 |
Verschluß | Stahl |
Griffstück | Stahl |
Lauf: Länge, -Hersteller, -Profil, -Drall | 6", Peters-Stahl, 12 Flächen Polygon, Rechtsdrall |
Korn | 3,2 mm Rampenkorn, schwarz, quergeriffelt |
Kimme, Kimmenauschnitt | Aristocrat-Tri Set, 2,7 mm |
Visierlinie | 206 mm |
Abzuggewicht | 1383 Gramm |
Abmessungen (HxBxL) | 153 x 39 x 245 mm |
Gesamtgewicht mit leerem Magazin (9 mm) | 1381 Gramm |
Sicherungen | doppelseitige Drehhebelsicherung am Griffstück |
Extras | Bedienelemente, Checkering, S&A-Funnel und Tri-Set-Visierung nachträglich angebracht |
beste Präzision 9 mm / .45 ACP / Kombination | 32 mm / 48 mm / 80 mm |
Eckernförder Edelstahl: Die SIG Sauer P 220 Sport mit Stahlgriffstück und Rahmengewicht ist nach Heckler & Koch die preiswerteste Waffe (Komplettpreis mit 9er-Satz), und errang einen zweiten Platz in der durchschnittlichen Schußleistung (Kombinationswertung) (Foto: Uli Grohs) |
Die P 220 Sport ist zwar die zweitbilligste Waffe mit der zweitbesten Schußleistung in der Kombi-Wertung, aber hinsichtlich der Kaliberumrüstung am aufwendigsten und kompliziertesten zu handhaben, da neben Rahmengewicht (wenn es eingesetzt wird) und Oberteil auch Kleinteile wie Demontage- und Verschlußfanghebel sowie der kaliberspezifische Verriegelungsblock im Rahmen ausgebaut und gewechselt werden müssen. Hört sich schlimmer an als es ist. Jeder mit minimalen Technikverstand kann die Sache innerhalb von maximal fünf Minuten bewältigen. (Foto: Uli Grohs) |
Die Sportvariante der P 220 hat mit der ursprünglichen Dienstpistole
mit dem einreihigen Magazin nur noch die gute Ergonomie des Griffstücks
und den hohen Sicherheitsstandard gemein. Die vorliegende Testwaffe basiert
auf einem aus dem Vollmaterial gefrästem Stahlgriffstück, statt
auf dem, bei Behördenwaffen bevorzugten, Leichtmetallrahmen.
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Diese ungewöhnliche Befestigung eines Zusatzgewichts hat den Vorteil nicht in die Repetierfunktion der Pistole einzugreifen und trotzdem den Rück- und Hochschlag wirkungsvoll zu dämpfen. Der Schütze kann auch noch auf einen Zwei-Kammer-Kompensator zurückgreifen, der in gleicher Weise am Griffstück befestigt wird. Eine weitere Version ist zusätzlich mit einem Korn versehen, so daß der Sportschütze damit nochmals die Visierline verlängern kann. Wermutstropfen ist die Notwendigkeit der Demontage des Gewichts um den Verschluß vom Griffstück zu ziehen. Neben dem kompletten Verschluß mit Lauf und Magazin gehört bei der P 220 noch ein Demontagehebel, ein Verschlußfanghebel und ein kaliberspezifischer Verriegelungsblock im Rahmen zum Wechselsystem. Diese Teile sind für eine störungsfreie Funktion notwendig und |
müssen vom Schützen zum Kaliberwechsel im Griffstück getauscht
werden. Mit etwas Übung läßt sich dieser Umbau auf dem
Schießstand in weniger als fünf Minuten erledigen. Um Verwechselungen
zu vermeiden, sind alle Austauschteile mit einer "9" markiert, was natürlich
auch für die Akurratesse in der Sauer & Sohn-Fertigung spricht.
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Hersteller | SIG-Arms Sauer |
Modell | P 220 Sport |
Finish | brüniert, Stainless matt gestrahlt |
Magazinkapazität | 9 mm Luger: 9 / .45 ACP: 7 |
Verschluß | Stahl |
Griffstück | Stahl |
Lauf: Länge, -Hersteller, -Profil, -Drall | 5,5", SIG-Sauer, 6 Züge und Felder, Linksdrall |
Korn | 3,3 mm Rampenkorn mit weißem Punkt |
Kimme, Kimmenauschnitt | LPA-Mini-Mikrometer mit weißen Punkten 3,3 mm |
Visierlinie | 167 mm |
Abzuggewicht | SA:1450 Gramm / DA:5850 Gramm |
Abmessungen (HxBxL) | 150 x 34 x 225 mm |
Gesamtgewicht mit leerem Magazin (9 mm) | 1126/1393 Gramm (ohne/mit Gewicht) |
Sicherungen | automatische Zündstiftsicherung |
Extras | Entspannhebel an der linken Seite |
Extras | abnehmbares Griffstückgewicht |
beste Präzision 9 mm / .45 ACP / Kombination | 32 mm / 28 mm / 60 mm |
Testsieger in der Kombinationswertung wurde die Strayer Voigt-Infinity Firearms. Allerdings ist die edle Waffe aus Texas samt Umrüstsatz mit 5920 DM auch die zweitteuerste Testkandidatin. Eine Hi-Cap-Strayer "a la card" wie die unter der Targetpistole gezeigte IPSC-Waffe mit Extras wie dem Long Dust Cover-Griffstück mit "Garcia-Flutungen", extrem leichtem Single Action-Abzug, einem dreieckigem Schlittenprofil in komplett schwarzem Finish mit rotleuchtendem Lichtfängerkorn kostet ohne Wechselsystem bereits stolze 5000 DM. |
Texas-Trick: Der über den Schlagbolzenkanal ausschraubbare Stoßboden macht einen zweiten Verschluß überflüssig und sorgt somit für eine angenehme Preisreduzierung des Wechselsystems. Wer es bequemer mag, kann natürlich auch ein komplettes, aber eben auch teureres Oberteil erwerben. (Foto: Uli Grohs) |
Noch einen anderen Weg des Kaliberwechsels geht Sany Strayer von Strayer Voigt/Infinity Firearms. Seine reinrassige 6"-Scheibenpistole mit zweiteiligem Stahl/Polymer-Griffstück und doppelreihigem Magazin besitzt einen herausnehmbaren Stoßboden, der mit einer durchbohrten Schraube durch den Zündstiftkanal verschraubt wird, und durch die der Schlagbolzen läuft. Durch diesen technisch raffinierten Minimalismus wird zum Kaliberwechsel neben dem Stoßboden nur Magazin, Lauf, Verschlußfeder und die |
passende Auszieherkralle notwendig. Ein System- und Kaliberwechsel bedeutet
bei der P 220 und bei der Infinity den größten Aufwand, weil
hier am meisten Kleinteile ausgetauscht werden müssen.
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kein Problem darstellt.
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Hersteller | Infinity Firearms |
Modell | Infinity |
Finish | brüniert |
Magazinkapazität | 9 mm Luger: 18 / .45 ACP: 15 |
Verschluß | Stahl |
Griffstück | Stahl/Polymer |
Lauf: Länge, -Hersteller, -Profil, -Drall | 6", Schuemann, 6 Züge und Felder, Rechtsdrall |
Korn | 2,6 mm Rampenkorn, schwarz, quergeriffelt |
Kimme, Kimmenauschnitt | Bo-Mar Mikrometervisier, 2,6 mm |
Visierlinie | 200 mm |
Abzuggewicht | 1381 Gramm |
Abmessungen (HxBxL) | 151 x 39,5 x 243 mm |
Gesamtgewicht mit leerem Magazin (9 mm) | 1219 Gramm |
Sicherungen | doppelseitige Drehhebelsicherung am Griffstück |
Extras | Triggerstop |
Extras | auswechselbarer Stoßboden |
beste Präzision 9 mm / .45 ACP / Kombination | 27 mm / 37 mm / 64 mm |
Alle Schießstandresultate aller Testwaffen wurden wie immer
in einer großen Einzelwert-Ballistiktabelle zusammengefaßt
und nochmals in einer Rangliste der durchschnittlichen Schußleistung
in den einzelnen Kalibern 9 mm Luger und .45 ACP sowie in einer Kombinationswertung
beider Kaliber gelistet und bewertet. Übersichtlicher und aussagekräftiger
kann man unserer Meinung nach solch einen Großtest nicht gestalten.
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einer Neuwaffe sein, wurde aber aus Gründen der Vollständigkeit trotzdem in den Testwaffenkreis mitaufgenommen. Diese Waffe läuft somit außer Konkurrenz und die Erkenntnis, was eine Peters Stahl 14 Jahre und rund 20.000 Schuß später zu leisten vermag, ist ja auch was wert. Auch die Les Baer in 9 mm Luger hätte sicherlich besser abgeschnitten, wenn man der Waffe aufgrund der Nullspielpassung eine 1.000 Schuß-Einlaufphase hätte spendieren können. Doch auch die Erfahrung, daß eine Pistole mit der "perfekten" Passung eben paradoxerweise zu Funktionsstörungen in der Startphase neigen |
kann, ist sicherlich für den ein oder anderen eine wertvolle Erkenntnis.
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Aktualisiert: 03.10.2001